Clara-Zetkin-Gedenkstätte ist jetzt ein "Frauenort"
Aus Anlass des 160. Geburtstags von Clara Zetkin fand am 5. Juli im Museum in der Alten Dorfschule Wiederau eine vom Ortsverein Heimat und Natur Königshain-Wiederau e.V. organisierte Veranstaltung statt. Zu den zahlreichen Teilnehmern sprachen der Bürgermeister der Gemeinde Königshain-Wiederau, JOHANNES VOIGT (CDU) und der Bundestagsabgeordnete der LINKEN und Direktkandidat im Wahlkreis 163 für die Bundestagswahlen JÖRN WUNDERLICH. Er machte darauf aufmerksam, dass zumindest für Konservative in diesem Land die Kommunistin Clara Zetkin noch immer eine Reizfigur darstellt. Als das Finanzamt Pirna in die dortige Clara-Zetkin-Straße umzog, drängte der CDU-Finanzminister Georg Unland auf eine Umbenennung. In Berlin verhinderte nur die initiierte Umbenennung einer Straße, dass der Bundestag Clara Zetkins Name in der Anschrift trägt, merkte Jörn Wunderlich weiterhin an. Auch Initiativen der Bundestagsfraktion der LINKEN zur Benennung eines Bundestagsgebäudes nach Clara Zetkin wurden abgelehnt.
Anschließend wurde im Rahmen des Projektes „frauenorte sachsen“ durch den Landesfrauenrat Sachsen am Museum eine Gedenktafel für Clara Zetkin als Politikerin und Frauenrechtlerin eingeweiht. Auf unserem obigen Bild sehen wir SUSANNE KÖHLER, Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen und den Chef des örtlichen Heimat- und Naturvereins HANS-DIETER PÖTZSCH bei der Enthüllung der Gedenktafel.
Die Initiative des Landesfrauenrates nennt sich „frauenorte“, weil sie mit den dort aufgestellten Tafeln seit vergangenem Jahr starke Frauen der Vergangenheit sichtbar und der Gegenwart zugänglich machen will. Clara Zetkin schätze man als Frauenrechtlerin, Friedenskämpferin, Verfechterin eines modernen Frauenbildes und als Mitgründerin der Sozialistischen Fraueninternationale, die 1910 den Internationalen Frauentag beschloss.
In Wiederau wurde die vierte „frauenorte sachsen“- Gedenktafel enthüllt, weitere vier sollen noch in diesem Jahr folgen. Im Fachbeirat, welcher die „frauenorte“ aus den vielen Vorschlägen auswählt, habe es keine Zweifel gegeben, dass Clara Zetkin für eine solche Ehrung in Frage komme, so Susanne Köhler.
Hinweis
Die gesamte Juli-Ausgabe der LinksWorte ist
unter www.linksworte-mittelsachsen.de/ausgaben/119.pdf zu finden. Frühere Ausgaben sind archiviert unter
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