16.02.2016
Kerstin Zillmann
Erschienen in: Märkische Linke (LINKE Ostprignitz-Ruppin, Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg)

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Teil der Waldfläche, auf der Häftlinge des KZ Sachsenhausen während des Todesmarsches Ende April 1945 ohne Unterkunft und Versorgung lagern mussten.
Wittstock

Am 27.1.2016 jährte sich zum 71. Mal der Tag der Befreiung des KZ Auschwitz. Seit 1996 ist dieser Tag der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus und seit 2005 offizieller internationaler Holocaust-Gedenktag. Da dieser Tag aber mitten in die Woche fiel, haben wir unsere Veranstaltung auf Sonntag, den 31.1.16 gelegt, und so hatten viele Interessierte die Möglichkeit, daran teilzunehmen.

Wir haben mit einer kleinen Kranzniederlegung am Mahnmal im Belower Wald der Opfer gedacht. Dazu sprach die Leiterin der Gedenkstätte, Frau Lange, einige Worte zur Bedeutung dieses Gedenktages. Anwesend waren Vertreter der Stadt Wittstock, des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte, des Fördervereins der Gedenkstätte, der LINKEN aus Wittstock und Heiligengrabe sowie viele interessierte Bürger aus der Region.

Im Anschluss gab es einen sehr interessanten Vortrag des Leipziger Historikers Martin Winter zum Verhalten der deutschen Bevölkerung während der Todesmärsche. Er forscht für seine Doktorarbeit zum Todesmarsch und hat dazu u.a. ein Beispiel aus unserer Region erläutert. Hier ging es um das gegensätzliche Verhalten von Bewohnern in Herzsprung, einige haben den Häftlingen geholfen, andere denunziert und getötet. Zum Vortrag gab es viele Fragen, die Herr Winter beantwortet hat.

Anschließend konnten bei Kaffee, Tee und Gebäck Gespräche geführt werden. 85 Gäste kamen zu dieser Veranstaltung, wir hatten keinen einzigen Sitzplatz mehr frei.