28.07.2014
Widerspruch
Erschienen in: Widerspruch (Fürstenwalde, Brandenburg)

Bei der Landtagswahl gilt: Vier gewinnt

Mit vier starken Kandidaten zieht DIE LINKE Oder-Spree in den Landtagswahlkampf

LOS

Das Ziel der LINKEN im Herbst ist klar: Alle vier Wahlkreise in unserer Region verteidigen. Dabei setzen wir auf einen guten Mix aus erfahrenen Politikern und frischem Wind. Im Folgenden stellen wir die vier Direktkandidaten vor. Widerspruch führte mit der Kandidatin und den Kandidaten Interviews.


Stefan Ludwig im Wahlkreis 27

Dahme-Spreewald II/Oder-Spree I: Stadt Königs Wusterhausen, Amt Scharmützelsee, Amt Spreenhagen, Stadt Storkow (Mark), Gemeinde Tauche

Stefan Ludwig

Der 47-Jährige kann schon auf eine beachtliche Zeit in der Politik zurückblicken. Erst Landtagsabgeordneter, hat Stefan Ludwig acht Jahre als Bürgermeister von Königs Wusterhausen gezeigt, was ein Linker in Verantwortung erreichen kann. Seit 2009 erneut im Landtag, hat sich der Familienvater vor allem für die Kommunen im Land eingesetzt. Die beste Finanz-Ausstattung der Kommunen seit 1990 oder die Stärkung der kommunalen wirtschaftlichen Betätigung – diese positive Bilanz will Stefan Ludwig auch im neuen Landtag fortsetzen.

Einer von hier

Stefan, du bist eigentlich ein „alter“ Politik-Hase – trotz deiner jungen Jahre. Was reizt dich jetzt, direkt in den Landtag einzuziehen?
Ja, stimmt – ich kann schon auf viel Erfahrung bauen. 1990 bin ich erstmals in den Landtag eingezogen. Da begann mein Engagement, das Leben vor Ort für alle sozial sicher zu gestalten. Anfangs waren das vor allem Fragen der Arbeitsplatzsicherheit, des Mieterschutzes oder offene Vermögensfragen. Später kamen neue wie ein neuer Flughafen in Schönefeld, Rentenüberleitungen, Erschließungsbeiträge u. v. m. hinzu. 2002 habe ich als Bürgermeister in meiner Heimatstadt Königs Wusterhausen kandidiert und wurde gewählt, seit 2009 bin ich wieder Mitglied des Landtages. Mich reizt vor allem, die Region im Landtag zu vertreten, in der ich verwurzelt bin. So kann ich direkt dort, wo ich lebe und arbeite, die Fragen und Probleme aufnehmen und mich konkret für meine Region engagieren.

Wo siehst du in den nächsten Jahren die größten Herausforderungen für den Wahlkreis?
Es gibt aus meiner Sicht sowohl neue, als auch bestehende Herausforderungen. Ein sicheres, attraktives und wohnungsnahes Kita-Angebot überall und für alle steht für mich oben an. So bleiben wir attraktiv für junge Familien. Die Sicherung von Schulstandorten wird bald neues Gewicht bekommen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss für alle attraktiv sein, um Mobilität in jedem Lebensabschnitt zu gewährleisten und unsere Potentiale auch nutzen zu können. Öffentliche Unternehmen sollen Beiträge zur Entwicklung der Region liefern, in der Gesundheitlichen Versorgung, dem Nahverkehr oder der Wirtschaftsentwicklung. Die Zusammenarbeit im Tourismus muss stärker werden. Dabei sind Entwicklungschancen im Berliner Umland zu nutzen für die gesamte Region.

Welche deiner vielen Erfahrungen kannst du denn für die Region einbringen?
Zum einen hilft es immer, sich sehr konkret und exakt mit den Gesetzen, Fördermöglichkeiten und kleinen Hintertürchen der Verwaltung auszukennen. Als Jurist und als ehemaliger Bürgermeister weiß ich da bestens bescheid. Mit dem Wissen kann man vielen Menschen sehr konkret helfen. Zum anderen war ich Vorsitzender der Enquetekommission für die neue Kommunalstruktur – da haben wir viele interessante Ideen entwickelt für künftige Kooperationen von Gemeinden und die Aufgabenverteilung zwischen Land, Landkreisen und Gemeinden. Klar ist: Mit uns wird es keine Gemeindegebietsreform geben. Wir brauchen starke Kommunen, dafür haben wir in den letzten Jahren unter Rot-Rot einiges getan.


Heidi Wiechmann im Wahlkreis 29

Oder-Spree II: Amt Brieskow-Finkenheerd, Stadt Eisenhüttenstadt, Stadt Friedland, Amt Neuzelle, Amt Schlaubetal

Heidi Wichmann

Sie kandidiert zum ersten Mal und möchte sich vor allem für die Interessen der Menschen in ihrem Wahlkreis einsetzen. Durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit als „Kräuterhexe“ in Eisenhüttenstadt, als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, als Mitglied im Gleichstellungsbeirat der Stadt und bei ihrer Tätigkeit für das Modellprojekt „Vereinbarkeit von Pflege und Beruf“ kennt sie die vielen Sorgen und Probleme der Menschen und speziell der Familien. Für sie Hilfe geben, Lösungen finden und Veränderungen mit herbeiführen, das wird ihr Anliegen sein.

Sozial und engagiert für alle

Heidi, du bist erstmalig bei der Kommunalwahl im Mai in ein Parlament – die Stadtverordnetenversammlung (SVV) Eisenhüttenstadt – gewählt worden, mit einem beachtlichen Ergebnis. Wie fühlt sich das für dich an?
Natürlich freue ich mich, dass mir so viele Eisenhüttenstädter Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme und damit ihr Vertrauen gegeben haben. Dafür bedanke ich mich. Die Entscheidung, für die SVV zu kandidieren, fiel mir nicht leicht, obwohl ich mich immer für die kommunalpolitischen Probleme unserer Stadt interessiert habe und an vielen Sitzungen der SVV teilgenommen habe. Aber das offene Gegeneinander der Parteien fand ich belastend und wenig förderlich als Interessenvertretung der Bürger. Noch heute erkennen einige Abgeordnete der SVV die von den Eisenhüttenstädtern gewählte linke Bürgermeisterin nicht an und blockieren damit notwendige Entscheidungen. Aber alles kritisieren hilft nicht. Ich möchte mich im Interesse unserer Stadt für einen sachlichen, öffentlichen Dialog gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern bei allen wichtigen Entscheidungen einsetzen.

Im Herbst wagst du bereits den nächsten Schritt und kandidierst für den Landtag. Ist das nicht ein sehr großer Schritt vom bisherigen Interessenten zum Mitgestalter der Politik im Land?
Das ist richtig – es ist nicht nur ein großer Schritt, es sind auch hohe Maßstäbe, die mir unsere leider so früh verstorbene Helga Böhnisch gesetzt hat. Helga war es, die mich vor über einem Jahr ansprach und fragte, ob ich mir eine Kandidatur für den Landtag vorstellen könnte. Ich habe lange überlegt, ob ich dieser Aufgabe gewachsen sein könnte – immerhin hieße, es in die Fußtapfen von Helga treten. In vielen Gesprächen mit Helga, anderen Genossen, meinen Kindern und Freunden wurde ich bestärkt, diese Herausforderung anzunehmen. Jetzt ist es für mich Verpflichtung.

Welche Bereiche willst du in der Abgeordnetentätigkeit im Landtag bearbeiten und welche Voraussetzungen bringst du für diese Arbeit mit?
Wichtig für mich sind die sozialen Themen. In den verschiedenen Bereichen bin ich auch seit vielen Jahren ehrenamtlich tätig: im Gleichstellungsbeirat unserer Stadt, als Vereinbarkeitslotsin im Modellprojekt Pflege und Beruf. Ich unterstüze Freizeitangebote der „Lebenshilfe e. V.“ für behinderte Menschen und organisiere vor allem als „Kräuterhexe“ Veranstaltungen mit Kindern, Jugendlichen, Senioren und behinderten Menschen. Bei all diesen Tätigkeiten komme ich ins Gespräch und erfahre vieles über Wünsche, Erwartungen und Sorgen. Ich kann nicht nur gut zuhören, sondern versuche zu helfen. Diese Anliegen finde ich wieder in unserem Landeswahlprogramm.
Wir wollen ein Brandenburg mit mehr Lebensqualität. Dazu bedarf es besserer finanziellen Ausstattung der Kommunen, einer ganzheitlichen Gesundheitsversorgung und gleicher Bildungschancen für alle. Für diese und andere soziale Aufgaben will ich mich einsetzen.

In Eisenhüttenstadt und Umgebung bist du als „Kräuterhexe“ bekannt, führst einen Verein, der auf deine Initiative gegründet wurde und sehr erfolgreich ist. Wird diese Arbeit weitergehen?
Natürlich wird der „Kräuterhexenverein“ weiterhin aktiv sein. Unser Verein wurde 2007 gegründet und hat 18 Mitglieder, dazu kommen viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Gemeinsam werden wir die traditionellen Veranstaltungen weiterführen und auch die „Kräuterhexe“ wird ihr Wissen über Heilkräuter und deren Wirkungen sowie über altes Handwerk weitergeben. Es wird also weiterhin interessante Themen für jung und alt bei den „Kräuterhexen“ geben.

Welche Schwerpunkte willst du im Wahlkampf setzen?
Mein Wahlkreis, für den ich kandidere, umfasst Eisenhüttenstadt, die Ämter Neuzelle, Müllrose, Brieskow-Finkenheerd und die Stadt Friedland. Ich möchte vor allem mit vielen Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Dazu werde ich Infostände vor Ort und die von Helga Böhnisch praktizierten Sprechstunden unter freiem Himmel fortführen. Wichtig ist für mich auch, die konkreten Schwerpunkte der Gemeinden und Städte zu wissen. Deshalb werde ich mich umfassend informieren und hoffe auch auf Anregungen und Hinweise. Ich setze mich ein für gemeinsames Engagement und offenen Dialog.
Sozial und engagiert für alle – mit diesem Slogan bewerbe ich mich für ein Landtagsmandat und hoffe auf Unterstützung.


Peer Jürgens im Wahlkreis 30

Oder-Spree III: Stadt Beeskow, Stadt Fürstenwalde/Spree, Gemeinde Grünheide (Mark), Amt Odervorland, Gemeinde Rietz-Neuendorf, Gemeinde Steinhöfel

Peer Jürgens

Seit zehn Jahren Mitglied des Landtages hat Peer Jürgens nun fünf Jahre das Herzstück von Oder-Spree im Parlament des Landes Brandenburg direkt vertreten. Dabei hat der 34-Jährige im Kleinen und im Gro­ßen für Grünheide, Fürstenwalde, Steinhöfel, Odervorland, Rietz-Neuendorf und Beeskow einiges erreicht. Ob Kampf gegen Lärm, die Absage an CCS, gesicherte Krankenhaus-Standorte, bessere Rahmenbedingungen für Kita – Oder-Spree hat sich auch Dank seines Einsatzes positiv entwickelt. Aber dem Beeskower ist das noch nicht genug. Themen wie die Musikschul-Förderung, ein guter ÖPNV oder bessere Bildungschancen liegen Peer Jürgens künftig besonders am Herzen.

PeerSpektive für Oder-Spree

Du trittst wieder im Wahlkreis 30 an – was sind deine größten Erfolge in den letzten fünf Jahren als direkt gewählter Abgeordneter?
Da fallen mir viele Dinge ein – kleine und große Erfolge. Der größte Erfolg war wohl die Absage an CCS. Dafür haben wir als LINKE vor Ort lange gekämpft, auch gegen Widerstand in der Landespartei. Gemeinsam mit vielen Initiativen und Aktiven aus der Region konnten wir Vattenfall vertreiben. Und als Höhepunkt hat der Landtag auch aufgrund meiner Initiative beschlossen, dass CO²-Verpressung in Brandenburg abgelehnt wird. Auch im Kleinen konnte ich Sachen erreichen wie beim Kampf gegen Lärm, oder Geschwindigkeitsbeschränkungen für Lkw.

Was hat dich am meisten in deiner Arbeit als Abgeordneter bewegt?
Zu der Arbeit als Abgeordneter gehören ja zweierlei: die Arbeit im Landtag und die im Wahlkreis. Im Landtag konnte ich mit unserer Fraktion in meinem Aufgabenbereich, der Wissenschaftspolitik, einiges erreichen. Ob die Rabbiner-Ausbildung, langfristige Hochschulverträge, die erste Film­universität Deutschlands oder ein modernes, linkes Hochschulgesetz – in dem Bereich sind wir ein gutes Stück voran gekommen. Im Wahlkreis waren es vor allem die vielen Besuche und Termine vor Ort, die mich gefordert haben. Über 300 Sprechstunden mit meinem Peer Mobil, 14 Ausgaben meiner PeerPost mit über 200 000 Exemplaren, unzählige Gespräche bei Vereinen, Initiativen, Bürgermeistern. Da nimmt man viel an Problemen und Fragen mit und ist dann froh, wenn man helfen kann.

Wofür willst du dich denn die kommenden Jahre in Oder-Spree einsetzen?
Auch wenn wir mit besseren Bedingungen für Kitas und Schulen, mit dem Mindestlohn oder einer innovativen Wirtschaftsförderung schon einiges erreicht haben, gibt es doch noch Weiteres zu tun. Gerade in unserer Region muss dringend etwas für die Gesundheitsversorgung getan werden. Die langen Wege, die langen Wartezeiten – das geht auf Dauer nicht gut. Auch beim Öffentlichen Personennahverkehr muss das Land aktiver werden, Kürzungspläne wie vor zwei Jahren bei der ODEG-Verbindung zwischen Königs Wusterhausen und Beeskow sind der falsche Weg. Und drittens muss dringend etwas für die bessere Ausstattung unserer Musikschulen getan werden. Für diese Themen will ich mich als Wahlkreis-Abgeordneter stark machen.

Du bist als einziger Kandidat schon „Amtsinhaber“ – ist das ein Vorteil?
Möglicherweise. Ich kenne meinen Wahlkreis, bin hoffentlich auch schon ganz gut bekannt (lächelt). Ich weiß auch, welche Maßnahmen im Wahlkampf ganz gut funktionieren. Insofern kann das ein Vorteil sein. Aber wir haben überall super Kandidaten, die in anderen Bereichen schon viel Erfahrung gesammelt haben. Und an der einen oder anderen Stelle werde ich sicher mal einen Tip geben, oder einen neuen bekommen.

Zu meiner Person

Geboren 1980 in Ost-Berlin, bin ich seit meinem 11. Lebensjahr Oder-Spreeler. Aufgewachsen und zur Schule gegangen bin ich in Erkner und habe dort auch 2000 mein Abitur abgelegt. Schon während der Schulzeit wollte ich mitgestalten. Mit 18 bin ich daher den Schritt in die Kommunalpolitik gegangen, wurde 1998 der jüngste Stadtverordnete in Erkner und war dann über zehn Jahre Mitglied im Stadtparlament.
Nach meinem Zivildienst habe ich an der Universität Potsdam Jüdische Studien und Politikwissenschaften studiert und mit dem Magister 2012 abgeschlossen.
Seit 2004 bin ich Mitglied des Landtages Brandenburg, zunächst über die Liste der PDS, seit 2009 dann als direkt gewählter Abgeordneter im Wahlkreis Oder-Spree III (Grünheide, Fürstenwalde, Steinhöfel, Odervorland, Rietz-Neuendorf, Beeskow). Im Landtag bin ich verantwortlich für die Themen Wissenschaft und Forschung sowie für Finanzen und Haushalt.
Seit 2008 bin ich Kreistagsabgeordneter in Oder-Spree und seit 2008 auch Vorsitzender der LINKEN Oder-Spree.
Ich bin verheiratet und wohne in Beeskow.


Bernd Sachse im Wahlkreis 31

Märkisch-Oderland I/Oder-Spree IV: Stadt Erkner, Gemeinde Hoppegarten, Gemeinde Neuenhagen bei Berlin, Gemeinde Schöneiche bei Berlin, Gemeinde Woltersdorf

Bernd Sachse

Bernd Sachse hört mit großer Aufmerksamkeit zu, berät sich, denkt nach und macht. Er gilt als Macher, ob das die Hartnäckigkeit bei der Durchsetzung eines Radweges ist oder der Protest gegen den Fluglärm – er zeigt machbare Alternativen auf und findet Partner. Seine beruflichen Erfahrungen bringt er auf vielfältige Weise in die Kommunalpolitik ein. Neben den Politikfeldern Wirtschaft, Umweltschutz, Mobilität bearbeitet der 58-Jährige mit zunehmender Intensität auch die Fragen des selbstbestimmten Lebens in Würde bis ins hohe Alter.

Zuhören, nachdenken, machen

Du bist neu in der Landespolitik. Was bringst du uns mit?
Zuerst einmal umfassende kommunalpolitische Erfahrung als Stadtverordneter und Kreistagsabgeordneter. Schwerpunkte waren dabei immer die Infrastruktur, die kommunalen Haushalte und die wirtschaftliche Betätigung der Kommune.
Zumindest den Teil in Märkisch-Oderland kenne ich sehr gut und bin dort ausgezeichnet vernetzt, in den Gemeinden von LOS werden wir das schnell aufholen. Ich habe hier aktive Organisationen meiner Partei an meiner Seite.
Ganz neu bin ich in der parlamentarischen Arbeit auch nicht, acht Jahre habe ich für Dr. Dagmar Enkelmann gearbeitet. Aktiv war und bin ich seit vielen Jahren ein streitbarer Partner in der Landespolitik meiner Partei. Da bleibt auch was hängen.

Dein Wahlslogan ist etwas anders als man sonst so hört oder liest. Wie kommt man darauf?
Wer den Anspruch hat, aktiv in die Gestaltung seiner Gemeinde, seines Kreises oder eben seines Bundeslandes einzugreifen, muss den Menschen zuhören. Es geht immer um ihre Interessen, die individuellen Bedürfnisse und das Gemeinwohl, die Herausforderungen der demographischen Entwicklung, das Spannungsfeld zwischen Umweltschutz und schnellen Lösungen. Ich denke gern mit möglichst vielen Menschen über die Lösung von Problemlagen nach und suche mir Partner zur Umsetzung der Erkenntnisse. Das machen ist für mich immer sehr konkret und zielgerichtet. Ich werde von vielen Mitstreitern als Macher gesehen. Ein Image, welches mir gefällt, und dafür bin ich bereit, hart zu arbeiten.

Der Wahlkreis 31 hat einen Zuschnitt über die Kreisgrenzen hinaus. Verbindet oder trennt es den Wahlkreis?
Jeder Wahlkreis ist auch immer eine Chance, über den Tellerrand von Städten und Gemeinden hinaus zu schauen, und in diesem Fall auch über die Kreisgrenzen. Gern will ich hier einen Beitrag leisten und das Gemeinsame stark machen. Ich bin aber auch für die ganz spezielle und individuelle Entwicklung der Städte und Gemeinden. Das macht die Verbundenheit der Einwohner mit ihrer Kommune aus, ihr ehrenamtliches Engagement, die Achtung des Nachbarn, das Zusammenleben der Generationen und der Respekt vor unseren natürlichen Ressourcen.
Durchtrennt wird der Wahlkreis eigentlich nur von der Bundesstraße 1, und das könnte man ja durch einen begleitenden Radweg überwinden. Es gibt eine ganze Reihe von gemeinsamen Interessen z. B. bei der Aufrechterhaltung der Finanzierung der Mittelzentren Neuenhagen und Erkner sowie der weiteren Anhebung der Finanzausstattung aller anderen Gemeinden. Die Schulentwicklungsplanung macht nicht an Kreisgrenzen halt, genauso wenig die komplexe Aufgabenstellung der Mobilität. Die viel diskutierte demographische Entwicklung hat uns längst eingeholt. Das selbstbestimmte, würdevolle Leben bis ins hohe Alter wird eine gemeinsame Aufgabe aller Generationen.
Die sozialen Probleme sind ähnlich, die Elemente der Daseinsvorsorge stellen uns vor große Herausforderungen.

Zu meiner Person

Ich bin 58 Jahre alt, verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn. Bis zum Abitur lebte ich in Merseburg, seit über 30 Jahren im heutigen Märkisch-Oderland. Ich war Berufssoldat der NVA und danach in verschiedenen Berufsfeldern tätig: Regionalverkaufsleiter und Betriebsleiter eines größeren mittelständischen Unternehmens. Als studierter Ökonom habe ich in Bremen eine zweijährige Weiterbildung absolviert. In den letzten acht Jahren war ich Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann.
Als Mitglied der Partei DIE LINKE hatte ich mehrere ehrenamtliche Funktionen in der Partei, für knapp acht Jahre war ich Kreisvorsitzender im Kreis Märkisch-Oderland.
In der Kommunalpolitik bin ich stark engagiert. Mit Beginn der neuen Legislaturperiode leite ich den Wirtschaftsausschuss des Kreistages Märkisch-Oderland. Zunehmend fühle ich mich zur Umwelt- und Energiepolitik hingezogen. Seit Jahren bringe ich mich zu den umfassenden Problemen der Mobilität ein. Dabei spielt die Verkehrspolitik eine große Rolle. Ein weiteres Thema ist die Senioren­politik, das Leben in Würde und selbstbestimmt bis ins hohe Alter. Für mich steht der Mensch im Mittelpunkt meines Engagements und meiner Entscheidungen.