Gelebte Versöhnung über den Gräbern
Während eines deutsch-russischen Schüleraustauschs besuchten 14 Jugendliche aus der russischen Stadt Tambov ihre Freundinnen und Freunde des Freiberger Geschwister-Scholl-Gymnasiums, die im Vorjahr in ihrer Heimatstadt zu Gast waren. Eine Woche lebten die Jugendlichen in Gastfamilien, festigten ihre Kenntnisse zur deutschen Sprache, Geschichte und Kultur. Vor allem aber begaben sie sich auf biografische Spurensuche gefallener russischer Soldaten des 2. Weltkrieges. Am Vormittag des 5. Mai pflegten sie gemeinsam die Anlagen auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in Freiberg und gestalteten anschließend eine bewegende Gedenkfeier. Daran nahmen Dr. Dirk Reitz, Geschäftsführer des Landesverbandes Sachsen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V (VdK), Ilja Matweev, Generalkonsulat der Russischen Föderation in Leipzig sowie Mitglieder der Stadtverwaltung und des Freiberger Ortsverbandes der Linken teil. Während der emotionalen Veranstaltung machten die Anwesenden deutlich, dass der Blick in die Geschichte lehrt, wie die Zukunft nicht sein soll. Der Gegenbesuch in Sachsen war für die Jugendlichen vor allem auch ein offenes Bekenntnis zur deutsch-russischen Freundschaft. Sie wollten mit dieser Begegnung ein sichtbares Zeichen setzen, dass Jugendliche unterschiedlicher Nationen und Konfessionen die friedliche Zukunft in einem vereinten und solidarischen Europa gestalten können.
Hinweis
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