„Großer Werl“ und „Kleiner Werl“gehören unter Naturschutz
Inseln „Kleiner Werl“ und „Großer Werl“ im Scharmützelsee wurden versteigert
Die bundeseigenen Bodenverwertungs- und verwaltungsgesellschaft mbH (BVVG) plante die Inseln „Kleiner Werl“ und „Großer Werl“ im Scharmützelsee zu versteigern. Dagegen regte sich immer mehr Widerstand – besonders bei Naturschützern.
Es ist schon ärgerlich, das der Bund zu Lasten von Natur und Umwelt seine Kassen füllen möchte. Und dies bei sprudelnden Steuereinnahmen. Der Kreisverband NABU Fürstenwalde hat nun in einem Schreiben an den Umweltminister des Landes Brandenburg, Jörg Vogelsänger, die Ausweisung der beiden Inseln im Scharmützelsee als Naturschutzgebiet beantragt. Ebenso hatte er den Minister gebeten, die einstweilige Sicherstellung nach § 22 Abs. 3 Bundesnaturschutzgesetz zu prüfen.
Es ist wichtig zu verhindern, dass mögliche Immobilienspekulanten hier zum Zuge kommen, denn deren Interesse liegt in der perspektivischen Verwertbarkeit der Inseln für Wohneigentum. Dies gefährdet die Inselnatur in sich und den Schutzstatus des gesamten Landschaftsschutzgebietes Scharmützelsee.
Das Landschaftschutzgebiet versucht die in Ihrer Eigenart und Schönheit unterschiedlichsten Bestandteile eines naturnahen und etwa 12.000 ha großen Landschaftsbildes zusammenzufassen und gemeinsam unter Schutz zu stellen. Bei den genannten Inseln handelt es sich um unbewohnte und seit vielen Jahren nicht oder zumindest sehr wenig genutzte Flächen. Sie sind ökologisch besonders wertvoll, in ihrer Art sehr selten und aufgrund ihrer Lage ein wesentlicher Bestandteil des bestehenden Landschaftsschutzgebietes.
Gerade die Beschreibung im Auktionskatalog liess keine Rückschlüsse auf die besondere Schutzwürdigkeit zu, wodurch private Investoren in Unkenntnis der naturschutzrechtlichen Nutzungsbeschränkungen hohe Kaufgebote abgeben konnten, um Nutzungsabsichten zu realisieren, die dem eigentlichen Schutzzweck zuwiderlaufen..
Gleichzeitig bereitete der NABU gemeinsam mit den Landesverband vor, die Inseln selber zu erwerben. Dafür wurde ein Spendenkonto eingerichtet und der Naturschutzfond als Partner geworben. Interessenten, die den NABU dabei unterstützen möchten, können sich per E-Mail (info@nabu-brandenburg) weitere Informationen einholen.
Stephan Wende,
Vorsitzender des NABU-Kreisverbandes, Kreistagsabgeordneter der LINKEN