Fremd bin ich ausgezogen
Theater für Integration und Verständigung
„Liebe Freiheit“ – einmal mehr passt das Motto der diesjährigen Theaterspielzeit auf ein ganz besonderes Projekt, dessen ausverkaufte Vorpremiere am 4. November auch die Freiberger Landtagsabgeordnete Dr. Jana Pinka miterlebe. Nach dem „Werther“ im vergangenen Jahr, inszenierte Regisseur Marcus Gille jetzt ein weiteres Stück mit LeiendarstellerInnen verschiedener Nationalitäten. Die AkteurInnen sind unter anderem Flüchtlinge und StudentInnen, aus dem Iran, Afghanistan, Syrien und Indien sowie deutsche Menschen, die oft lapidar als Randgruppe bezeichnet werden, weil sie von HARTZ IV leben müssen, auch wenn sie sich noch so sehr um Arbeit bemühen. Trotzdem engagieren sie sich für die Gesellschaft, zum Beispiel indem sie ehrenamtlich bei der Freiberger Tafel mitarbeiten.
„Fremd bin ich ausgezogen“ basiert auf Franz Schuberts „Winterreise“. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Mannes, der sich mit Liebeskummer durch den Winter in Deutschland kämpft und dabei Einsamkeit, Heimweh, aber auch Begleitschutz und Mitgefühl erfährt. Amir Nikou, Iraner mit einem unverwechselbaren Bariton, und die anderen AkteurInnen wissen sehr gut, was Flucht, Einsamkeit und Kälte in den Herzen der Menschen bedeuten. Bemerkenswert war die Zusammenarbeit der DarstellerInnen. Beeindruckt war Jana Pinka vor allen davon, wie gut und schnell die einen die deutsche Sprache lernten und wie problemlos das Zusammenspiel und die Verständigung zwischen den deutschen und ausländischen Menschen funktionierte. So sagte Annegret Bretschneider, Mitglied der „Brigade Sperlingsgasse“: Ich kann das Gefühl der Flüchtlinge sehr gut verstehen, denn ich weiß selbst wie es ist, verloren zu sein, keinen Halt zu finden und Sehnsucht zu haben. „Alle nutzten mit Fleiß, Ausdauer und Willenskraft ihre Chance, im Rampenlicht zu stehen und zu uns allen zu beweisen, wie Integration mithilfe der Kunst auch in unserer Stadt gelingen kann“ fasst Jana Pinka zusammen.“
Hinweis
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