22.03.2017
Hans Weiske
Erschienen in: Mittelsächsische LinksWorte (Mittelsachsen, Sachsen)

Bedingungsloses Grundeinkommen

Realitätsfremde Vision oder klares Konzept?

Am 14. November fand eine vom Ortsverband Flöha organisierte öffentliche Mitgliederversammlung gemeinsam mit den Ortsverbänden Brand-Erbisdorf und Freiberg statt. Die sehr ansprechende Veranstaltung zum Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens hätte allerdings eine weit größere Resonanz verdient gehabt.

Referent des Abends war Ronald Blaschke, Jahrgang 1959, Diplom-Philosoph und Diplom-Pädagoge. Er war im Jahr 2004 einer der Mitgründer des Netzwerkes Grundeinkommen und ein Jahr später der entsprechenden Bundesarbeitsgemeinschaft bei der LINKEN. Er ist Mitherausgeber mehrerer Bücher zum Thema und Mitorganisator internationaler Grundeinkommenskongresse.

Blaschke verstand es im Dialog mit seinem Publikum überzeugend, das Konzept eines bedingungslosen Grundeinkommens herauszuarbeiten. Dabei setzte er sich vor allem mit der auch unter LINKEN vertretenen Auffassungen auseinander, das bedingungslose Grundeinkommen würde für unsere Mitbürger zur millionenfachen Quelle dafür, ihre „Soziale-Hängematte-Mentalität“ auszuleben. Außerdem sei es nicht finanzierbar.

Mir ging es wie nicht wenigen im Saal, die betonten, erst jetzt habe man das Wesen der Sache zu verstehen begonnen, was vorher oft als theoretisierende Spinnerei abgetan worden war. Der Vortrag von Ronald Blaschke, verbunden mit der Beschäftigung mit untenstehender Broschüre, öffnete mir die Augen, dass es sich um ein in Jahren gereiftes Konzept handelt, welches sehr genau durchgerechnet ist, d.h., es analysiert detailliert die Einnahmen und Ausgaben des Staates und der sozialen Sicherungssysteme sowie die steuerliche Behandlung des Grundeinkommens. Zudem würde es emanzipatorisch und gemeinwohlfördernd wirken.

Hinweis

Die gesamte Januar-Ausgabe der LinksWorte ist

unter www.linksworte-mittelsachsen.de/ausgaben/112.pdf zu finden. Frühere Ausgaben sind archiviert unter

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