Aus dem Bezirksvorstand
Wahlauswertung
Kurz vor den Berlinwahlen kam der Bezirksvorstand zusammen und fand die LINKE in 5 von 6 Wahlkreisen des Bezirkes in den Umfragewerten vorn. Darin sahen wir eine Bestätigung für den intensiven Wahlkampf vor Ort, aber keinen Anlass zu verfrühtem Jubel. Zu Recht: Noch mehr Wähler als erwartet machten am nordöstlichen Stadtrand ihre Kreuzchen bei der AfD. Trotz oder gerade wegen der ausländerfeindlichen Stimmung, die die Blauen auch auf ihren Plakaten verbreitete: Man wollte „Denen da oben“ eine Lektion erteilen. Und so verlor DIE LINKE zwei Wahlkreise im Norden an die Völkischen, wo unsere Wahlkämpfer um Gabi Hiller und Wolfgang Brauer nach Einschätzung der Akteure vor Ort im Wahlkampf von den anderen politischen Parteien in der Auseinandersetzung mit der AfD kaum aktiv unterstützt wurden. Erfreulicher die Bilanz in der Mitte des Bezirkes: Die Marzahner Hochburg der LINKEN schmolz zwar etwas ab, konnte aber das Direktmandat von Manuela Schmidt verteidigen. Nicht von ungefähr: Auch außerhalb der Wahlkämpfe war gerade dort DIE LINKE regelmäßig als Ansprechpartner für ihre Wähler vor der Kaufhalle sichtbar! Und der Neuling unter den Bewerbern um ein Direktmandat, Kristian Ronneburg, konnte in Hellersdorf-Süd/Kaulsdorf-Nord den selbsternannten Liebling Kaulsdorf von der SPD und den fleißigen CDU-Mitbewerber hinter sich lassen, knapp vor der AfD gelang hier ein Zugewinn für DIE LINKE. Fast tragisch der Ausgang in Biesdorf-Süd: Regina Kittler wenige Stimmen hinter dem bisherigen CDU-Stadtrat Gräff. Den künftigen Kollegen im Abgeordnetenhaus wird sie daran erinnern, dass er sich in Wählerbriefen mit „ich habe die Flüchtlingsunterkunft vor eurer Haustür verhindert“ bei potentiellen AfD-Wählern anbiederte.
Nicht zu vergessen das ordentliche Ergebnis für Olaf Michael Ostertag im Czaja-Wahlkreis! Die offene Unterstützung des VDGN kurz vor der Wahl für die CDU hat sicherlich im Süden unseres Bezirkes zum Zuwachs für Schwarz gegen den Berlin-Trend beigetragen.
An der Vorstandssitzung nahm auch Dagmar Pohle teil. Als bezirkliche Spitzenkandidatin der LINKEN und Wahlsiegerin nimmt sie die Herausforderung an, ein handlungsfähiges Bezirksamt (mit einem AfD-Stellvertreter!) auf die Beine zu stellen. Auf der Hauptversammlung der LINKEN am 8. Oktober wird die Strategie der Partei unter der stark veränderten politischen Gemengelage im Bezirk das Hauptthema sein.